Vor acht Monaten stand Steffen Hofmann bei seinem Abschiedsspiel im Sommer alleine vor dem Block West, um sich nach 16 Jahren bei Rapid von den Fans zu verabschieden. Dabei entzündete er einen einzelnen Bengalo. Dienstagfrüh fand sich der Rapid-Rekordspieler am Wiener Verwaltungsgericht wieder. Gegen Hofmann war im November wegen des Verstoßes gegen das Pyrotechnikgesetz eine Strafe von 500 Euro verhängt worden. In der Berufungsverhandlung wurde Hofmanns Beschwerde nun als unbegründet abgewiesen.

Anwalt Christian Podoschek argumentierte vor Gericht, dass eine Gefährdung durch die Fackel im konkreten Fall ausgeschossen gewesen wäre. Es handle sich daher „allenfalls um ein geringfügiges Verschulden“, sagte Podoschek. Zusätzlich sei der Fall von Steffen Hofmann ganz anders gelagert als bei herkömmlichen Verfahren eines Anhängers, der im Fanblock eine Fackel abgebrannt habe. „Damit werden Sie bei mir nicht durchdringen“, entgegnete Richter Gerhard Schattauer. „Herr Hofmann hat zudem eine Vorbildwirkung“, sagte Schattauer, der darauf beharrte, dass es ohne Ausnahmebewilligung keine Möglichkeit geben würde, legal eine Fackel im Stadion zu zünden. Den Einwand, wonach es sich bei einem Spiel im derartigen Rahmen wie beim Abschiedsmatch um ein besonderes Ereignis handeln würde, ließ der Richter nicht gelten.

Am Ende meldete sich auch der ehemalige Rapid-Kapitän kurz zu Wort. Hofmann erzählte davon, wie ihm der Ablauf der Abschiedsfeierlichkeiten detailliert erklärt wurde und an welchem Zeitpunkt der Gang mit dem Bengalo vor die Kurve geplant sei. „Ich habe mich exakt an den vorgegebenen Ablauf gehalten“, sagte Hofmann, der sich dazu bereit erklärt hätte, im Falle eines erfolgreichen Beschwerdeverfahrens 500 Euro an die Sozialeinrichtung der Wiener Gruft zu spenden.

Nach 60 Minuten entschied der Richter schließlich, dass die Beschwerde abgelehnt wird. „Wenn ich Ihrer Rechtfertigung folge, öffne ich Pyrotechnik Tür und Tor“, sagte Richter Schattauer. Zu den 500 Euro der Verwaltungsstrafe kommen nun noch 80 Euro an Kosten aufgrund des Beschwerdeverfahrens.