Es wirkt vielleicht nicht wie die allergescheiteste Idee: Kernstück der Kampagne ballesterer brennt soll im März 2020 der ballesterer supporters club werden. Ein Netzwerk. Mitten in der Pandemie, als wir gerade lernen, uns nicht zu nahe zu kommen. Der Gedanke dahinter ist, dass uns Leserinnen und Leser mit einer monatlichen Spende ab zwölf Euro unterstützen. Wir bekommen dadurch regelmäßige und planbare Einnahmen, die uns ein Stück weit unabhängiger vom Anzeigengeschäft machen. Gleichzeitig stärken wir damit die ballesterer- Community und können voneinander profitieren. Wir planen, unsere supporter zu Stadionführungen, Diskussionsrunden und anderen Veranstaltungen einzuladen und so eine Plattform zum Austausch zu bieten.  Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also ist Improvisation gefragt. Bei einem deutlich entspannteren Infektionsgeschehen führt uns Vienna-Archivar, ballesterer-Autor und supporter Alexander Juraske im Herbst mit Mund-Nasen-Schutz durch die Geschichte der Hohen Warte, im Dezember erlebt die Diskussionsreihe Club 2×11 ihre Onlinepremiere. Die Veranstaltungen zeigen uns das Potenzial des supporters club, der Anfang April 2021 137 Mitglieder zählt.

Verstärkung

Vielleicht war die Idee also doch gar nicht so dumm. Seit Ausgabe 151 porträtieren wir in jeder Ausgabe ein Mitglied. Wir wollen damit ihren Einsatz würdigen. Zugleich sind die Geschichten dieser Frauen und Männer auch die Geschichten, die uns wichtig sind. Sie handeln von der Liebe zu einem Verein und der Bedeutung von Fankultur, von Diskriminierung und dem Kampf dagegen, vom Nachwuchsfußball und dem altersbedingten Wechsel vom Fanblock auf den Sitzplatz. Sie erzählen also vom Fußball in all seinen Facetten.

Die Mitglieder des supporters club steuern aber nicht nur in den Porträts ihre Erfahrungen und ihr Wissen zur Verbesserung des Hefts bei, sie sind auch an anderen Orten eine redaktionelle Bereicherung. Etwa für die Rubrik „Spiel des Lebens“ in dieser Ausgabe. Die Berichte sind von supporters verfasst worden – und hätten auch von niemand anderem geschrieben werden können. Denn wer aus der Redaktion war schon 1986 beim ersten Liverpooler Derby in einem FA-Cup-Finale? Wer hat schon das Nationalteam gegen eine gesamttirolerische Auswahl spielen sehen? Und wer weiß schon, in welcher Spielklasse Drochtersen antritt?

So wie der ballesterer in vielfacher Hinsicht vom supporters club profitiert, hoffen wir, dass auch unsere supporter von der Plattform profitieren. Sie soll nicht nur in Kommunikation mit uns funktionieren, sondern auch untereinander. Denn wer das Interesse für Fußball, die Freude über große Siege, das Leid über tragische Niederlagen und den dazu passenden Journalismus teilt, wird Gemeinsamkeiten finden – vielleicht sogar farbenübergreifend.

In diesem Sinne: Werdet Mitglied im ballesterer supporters club. Irgendwann ist auch die längste Pandemie zu Ende – Veranstaltungen werden folgen. Und auch unser Versprechen, dass wir mit euch anstoßen werden, haben wir nicht vergessen.